Ein Blick über den Tellerrand

26. Mai 2016 Kommentare deaktiviert für Ein Blick über den Tellerrand

In Bayern und Baden-Württemberg, wo die beiden Blogschreiber/innen beheimatet sind, ist heute Feiertag. Erwarten Sie etwa da den täglichen Eintrag? Nun je, vielleicht gestalten wir ihn einfach einmal anders als sonst, nämlich als Blick über den Tellerrand, via Lektüre von Beiträgen und der darauf folgenden Frage „Was könnte das bedeuten?“

Da gibt es erstens einen netten Artikel in der Wirtschaftswoche, dass IBMs interaktiver Computer „Watson“ (lassen wir einfach ‚mal das Marketinggebrabbel von „Superhirn“ und so weiter beiseite) mit der Sesamstraße kooperieren soll, um eine interaktive „Lernplattform“ und „Lernsoftware“ zu erstellen, damit Kindern im Primarbereich das Lernen erleichtert wird. Die beiden Extreme für die Bewertung werden im Artikel benannt: Zum einen ist es eine schnöde „Marken-Kooperation“ zum Besten beider – und man fragt sich, was dies für die Inhalte bedeutet, zum anderen kommen natürlich alle Buzzwords zum Einsatz, die man sich in diesem Feld vorstellen kann: „neue Generation maßgeschneiderter Lernwerkzeuge“ oder „bessere und individuellere Förderung in den entscheidenden Jahren“. Klingt gut! Die Frage wird nur sein, ob das gut umgesetzt werden kann, damit es wirklich so universal („Kinder aller sozialer Schichten“) wirkt. Programmiertes Lernen – und darum handelt es sich letztlich – hat eine jahrzehntelange Geschichte von überhöhten Erwartungen und ist nie Mainstream geworden. Inwiefern es zu selbst-programmiertem Lernen ausgebaut bzw. mit explorativem, selbstbestimmten Lernen ergänzt werden kann, darauf wird es ankommen. Zusatzfrage: Wie könnte man sich das im Bereich Informationskompetenz vorstellen?

Als zweites würde ich gern auf einen Blogbeitrag von Philippe Wampfler eingehen, der als Lehrer das Thema Was tun, wenn Lernende hinter Bildschirmen verschwinden?. Ich glaube, manche Bibliothekarinnen/Bibliothekare empfinden das auch als Problem bei Informationskompetenz-Veranstaltungen. Sein Plädoyer ist, die empfundenen Nachteile (Aufmerksamkeitsverlust durch Lesen von Nachrichten, Chats etc.) in Kauf zu nehmen, denn: „Entscheiden müssen die Lernenden selbst!“ Sie denken, das ist nicht zielführend? Irgendwie denke ich da – drittens – noch an einem Interviewteil herum, den die Werkstatt der Bundeszentrale für Politische Bildung gestern auf Facebook postete (ich finde den direkten Link leider nicht, deshalb lieber gleich hier auf YouTube), in dem Harald Lesch einiges über Bildung sagt – und über entdeckendes Lernen. – Lesenswert, ganz gleich ob Feiertag oder nicht! 🙂

P.S. Noch eine Assoziation für „Watson“ – wer „Sherlock“ liebt, der findet neuerdings beim Sonntagssoziologen einen Podcast „Sherlocks Erben„. Gerade ist die zweite Folge herausgekommen…

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