Lerntaktiken durchschaut, oder: Besser Lernen mit Papier und unvollständigen Buchstaben?

12. Mai 2023 Kommentare deaktiviert für Lerntaktiken durchschaut, oder: Besser Lernen mit Papier und unvollständigen Buchstaben?

Es ist schon kurios: Eine Schriftart, die Buchstaben nicht vollständig abbildet, und das am besten noch auf Papier ausgedruckt, sollte dabei helfen, sich besser an Lerninhalte zu erinnern.

Was in der Meldung 2018 in“Forschung & Wissen“ über den Font Sans Forgetica noch leidlich plausibel klang, wurde jedoch 2020 mit einer weiteren Studie (Beitrag in Spektrum.de) widerlegt. Vielleicht liegt es an der unterschiedlichen Mentalität von US-Bürger*innen und Neuseeländer*innen und Letztere lassen sich sozusagen „kein X für ein U“ vormachen. Die Schriftart Sans Forgetica (beide Artikel führen Links auf, die ins Leere führen) könnt ihr via Computerbild herunterladen und es mal selbst ausprobieren.

Das mit dem Papierausdruck hingegen (im erstgenannten Artikel ganz unten zu lesen) hielt ich schon immer für durchaus sinnvoll, im wahrsten Sinne des Wortes. Mehr Sinne mit ins Lesen einzubeziehen kann nicht falsch sein. Ebenso Bewegung, was ja auch mit sinnlicher Erfahrung zu tun hat. Näher angesehen hat sich das 2019 die Würzburger Neurowissenschaftlerin Barbara Händel (auf News4Teachers).

Soviel zum Werkzeug. Doch wie sieht es aus mit der Lernumgebung? Bleiben wir thematisch mal im eigenen Haus … lernt es sich in der Bibliothek besser, oder im eigenen Umfeld daheim? Duden Learnattac (o. J.) führt die Vor- und Nachteile beider Örtlichkeiten auf. Eingrenzend bezieht es sich hierbei auf Lesesäle Wissenschaftlicher Bibliotheken und damit wohl eher aufs Studium.

Was lernen wir aus alledem?

  • Nicht jeder Studie blind vertrauen
  • Das Dilemma „Papier sparen vs. besser lernen“ musst du selber lösen
  • Bleib in Bewegung
  • Bibliotheken haben einen guten Ruf als Lernort
  • Eine optimale Lernumgebung gibt es nicht
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Schubladendenken: Ausnahmen und Prototypen

21. Juli 2016 Kommentare deaktiviert für Schubladendenken: Ausnahmen und Prototypen

Ein Forschungsprojekt beweist es: Zwei Schubladen hat jede/r von uns: diejenige, in die alles, was nach „Ausnahme“ aussieht, und die, in der die Prototypen liegen. Das macht Sinn, da entlastend. Die Zuständigkeiten hierbei sind auf zwei Gehirnhälften aufgeteilt. Für den Prototyp einordnen der linke Gyrus Fusiformis und für das Erkennen der Ausnahme durch Abgleich mit Erinnertem der rechte Hippocampus. Vermutlich aber lassen sich die beiden Vorgänge nicht exat voneinander trennen.

Das kurze Schwanken, ob ein Pinguin nicht doch ein Vogel ist, rührt sicherlich davon. Schnabel hat er ja schließlich einen, und im Flug haben wir ihn auch schon mal gesehen, zumindest, wenn er einen Köpfer ins Wasser macht. Aber dann beginnt das (mehr oder wenige blitzschnelle) Grübeln … hm, da stimmt was nicht …

Fürs Lernen ist dieser Prozess extrem wichtig. Daher verwenden Referenten gerne Beispiele, damit die Schublade leichter aufgehen kann. Dann aber heißt es zuweilen auch: Schublade zu und andere öffnen. Dabei klemmt es bei manchen, sie tun sich schwer mit dem Schließen. Dann muss der Klempner kommen, also beispielsweise Lehrer und Eltern oder im Erwachsenenalter ein Lernbegleiter, Erwachsenenbildner, Referent usw. nebst alle -innen – und dann klappt es meist auch wieder mit dem Neu-Lernen oder auch Um-Denken.

Belasten Hyperlinks das Arbeitsgedächtnis?

21. Januar 2016 Kommentare deaktiviert für Belasten Hyperlinks das Arbeitsgedächtnis?

Einen Text lesen ist für viele Belastung genug. Worte müssen decheffriert, neues mit altem Wissen abgeglichen und verknüpft und der Text in seiner Bedeutung erfasst werden. Beim medialen Lesen sind zusätzlich Entscheidungen vonnöten: Link anklicken oder es bleiben lassen.

Diese Entscheidung findet im Arbeits(kurzzeit)gedächtnis statt. Wie stark es dabei belastet wird, wurde mit Hilfe Blickbewegungsdaten und EEG in in mehreren Studien untersucht. Tatsächlich sind wir beim Anblick von Links kognitiv höher belastet, was man an erweiterten Pupillen und Hirnstromveränderungen erkennen konnte. So what?!

Ergebnisse dieser Studien könnten dazu beitragen, Hypertexte und multimediale Lernmaterialien möglichst nutzerfreundlich und effektiv zu gestalten, indem unnötige Belastungen des Arbeitsgedächtnisses vermieden werden.

Das würde bedeuten, weniger Belastung durch weniger Links. Hm. Ehrlich gesagt: ich liebe Links, die mir unkompliziert dabei helfen, relevante Schlüsselbegriffe oder -aussagen weiterzuverfolgen – je mehr, desto besser. Denn mich entlastet es eher, wenn ich ein „Menü“ an Auswahlmöglichkeiten in petto habe. Vielleicht, weil ich mich ohnehin nicht sonderlich stark ablenken lasse, sobald ich ein (Lern-)Ziel verfolge. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass jüngere Menschen diese Konzentration noch nicht im hohen Maße besitzen. Oder möglicherweise über weniger Erfahrung verfügen, ob ein Link jetzt eher zu sehr aufs Nebengleis führen wird oder nicht. Dass sie mehr Stress empfinden, weil sie befürchten, etwas zu übersehen oder zu verpassen.

Vielleicht bin ich aber auch nicht mehr neugierig genug? Na ja … also, an dieser Eigenschaft mangelt es mir sicher weniger. Sonst hätte ich schließlich nicht diesen Link hier angeklickt 😉

Demotivation durch Denkfallen in der Arbeitswelt

30. Juli 2015 Kommentare deaktiviert für Demotivation durch Denkfallen in der Arbeitswelt

„Habe ich meinen Beruf verfehlt? Sollte ich umschulen? Mich weiterbilden?“ Wer sich dieses und ähnliches seit Jahre nur frägt und nicht hinterfrägt, bei dem besteht die Gefahr der Demotivation durch nicht gelöste Denkmuster in der Arbeitswelt. 15 dysfunktionale Denkmuster zählt der Autor des Buches „Design your mind – Denkfallen entlarven und überwinden“, Martin Sauerland auf und bezieht sich dabei auf zwei Studien. In den jeweilig abgegrenzten Kapitel geht er ausführlich und mit Beispielen aus der Praxis auf die Denkmuster bzw. -fallen ein. Hier in Stichworten:

Dichotomes Denken  –“alternativlos“. Verhindert kreative Lösungsansätze. Besser ist: „Sowohl-als-auch“-Relationen – Lösungswege simultan verfolgen – Kompromisse finden.

Weitere dysfunktionale Denkmuster:

  1. Kontrafaktisches Denken
  2. Unfaire soziale Vergleiche
  3. Perfektionistisches Denken
  4. Minimierung
  5. Übergeneralisierungen
  6. Übertreibungen
  7. Ungeprüfte Projektionen
  8. Mind-Reading
  9. Du-Musst-/Du-Sollst-Imperative
  10. Katastrophisierung
  11. Ruminieren
  12. Reduktionismus
  13. Heuristisches Denken
  14. Selektive Wahrnehmung

[via idw-online]

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